Senne is back! Waldbadexpress dominiert Eintracht und siegt 6:0!

(sm) Mit einer Demonstration der Stärke hat die erste Mannschaft des TuS 08 Senne I nach den zwei vorangegangenen Siegen auch das „Team der Stunde“ vom TuS Eintracht mit 6:0 vom Waldbad geschossen. Dabei zeigten alle Mannschaftsteile starke Leistungen, sodass der Sieg auch in der Höhe in Ordnung ging.

 

Nur knapp verfehlt Luka Marquardt in dieser Szene die Senner Führung per Kopf. Diese besorgte der heute glänzend aufgelegte Philipp Schlegel kurz vor der Pause per Doppelpack.
Nur knapp verfehlt Luka Marquardt in dieser Szene die Senner Führung per Kopf. Diese besorgte der heute glänzend aufgelegte Philipp Schlegel kurz vor der Pause per Doppelpack.

Offensichtlich haben die konzentrierte Trainingsarbeit und die zahlreichen Gespräche, die seit dem Brake-Debakel geführt wurden, Früchte getragen. Trotz einiger erneuter Umstellungen, vor allem in der Defensive, hat sich das Wahsner/Lyko-Team am 9. Spieltag von seiner besten Seite gezeigt und durch Spielfreude, Kompromisslosigkeit und Effizienz die zuletzt in vier Spielen siegreichen Mannen von der Königsbrügge deutlich in die Schranken gewiesen. Der souveräne aber insgesamt auch weniger geprüfte Florian Krogmann durfte sich über sein drittes „zu Null“ freuen, nur einmal stand der Senner Keeper ein wenig mit dem Glück im Bunde, als ein Fernschuss der Gäste an die Latte klatschte. Dass es trotz guter offensiver Anlagen der Gäste dabei blieb, ist vor allem der heute bärenstarken Defensive ins Zeugnis zu schreiben, die in Persona der Innenverteidiger Stephan Dopheide und Malte Hawerkamp überhaupt nichts anbrennen ließ, wobei der überragende Hawerkamp den Top-Torjäger der Gäste restlos abmeldete. Aber auch Moritz Dennin und Luka Marquardt, der zudem das 4:0 per Kopf erzielte, ließen einmal mehr ihre besondere Klasse erkennen und offenbarten neben der Zweikampfstärke ihren großen Wert für den Senner Spielaufbau. Eine weitere Sternstunde offenbarte Zauberfüsschen und Kapitän Michel Dennin im zentralen Mittelfeld, der nahtlos an die überragende Performance der Vorwoche anknüpfte. Malte Gruner stand seinem Spielführer als dessen „Co“ kaum etwas nach und durfte nach zahlreichen schönen Spielzügen selber von einem solchen profitieren, als der eingewechselte Tim Held ihn auf engstem Raum perfekt bediente und der Senner „Fußball-Freigeist“ nur noch zu vollenden brauchte.

 

Matthes Schwabedissen hatte sich nach seiner langwierigen Verletzung unter der Woche mit starken Trainingsleistungen wieder ins Team gearbeitet und glänzte als Vorbereiter, ein eigener Treffer blieb dem „Sprintwunder“ indes verwehrt. Auch das dynamische Energiebündel Simon Czernia tankte sich wieder einige Male durch die anfällige Hintermannschaft der Gäste und fiel als Vorbereiter wie auch als Torschütze auf, als er einen Abpraller vom großartig agierenden Philipp Schlegel, der die beiden ersten Senner Tore erzielte, zum 3:0 abstaubte. Sebastian Paschkowski zeigte als Sturmpartner von Philipp Schlegel eine ordentliche Leistung, suchte aber lange nach Bindung zum starken Auftritt seiner Teamkameraden.

 

 

 

Das hohe Endergebnis von sechs zu null Toren täuscht ein wenig darüber hinweg, dass die Gäste von der Königsbrügge auf dem tiefen Rasen des Senner Waldbades, insbesondere in der Anfangsphase, ein gleichwertiger Gegner waren, der allerdings an diesem 9. Spieltag auf eine hervorragend agierende, hellwache und geduldig auf ihre Chancen hin spielende Senner Mannschaft traf, die in dieser Form das Prädikat „Spitzenteam“ mit Recht trägt. Die Abwehr ließ sich trotz „draufgehender“ Gäste überhaupt nicht aus ihrem Rhythmus bringen und erspielte damit immer wieder die Räume, welche die spielkreativen Michel Dennin und Malte Gruner für ihre brillanten Ideen und Impulse nutzen konnten. Trotz griffiger Gäste gelang es so wiederholt, sich auf engem Raum mit sicherem Direktspiel den Gegner so zurecht zu legen, dass die Flankenläufer perfekt in Szene gesetzt werden konnten. Es war zeitweise schon eine Augenweide für die gut 100 Zuschauer, wie sich der Waldbadexpress insbesondere ab der 30. Spielminute immer mehr in einen Rausch spielte und der Gästekeeper einige Male spektakulär vereiteln musste, als die Jungs in Blau mit einer in den vergangenen Wochen zusehends erworbenen Zielstrebigkeit zum Torabschluss kamen. Eintracht kämpfte und lief über weite Strecken gut mit, strandete aber spätestens beim hervorragend aufgelegten Malte Hawerkamp oder den anderen aggressiv aber fair verteidigenden Senner Abwehrspielern, die zudem kaum Freistoßszenen produzierten. Das alles unter der Leitung eines Schiedsrichters, der eine sehr starke Leistung darbot und erst in der hektischen Schlussminute zahlreiche Karten verteilen musste.

 

Bei den Dennin-Brüdern Moritz und Michel (hier beim Freistoß) läuft es zur Zeit so richtig rund.
Bei den Dennin-Brüdern Moritz und Michel (hier beim Freistoß) läuft es zur Zeit so richtig rund.

Nachdem der Waldbadexpress mit starken Torchancen zunächst noch gescheitert war (Marquardt nach Ecke per Kopf und Schwabedissen nach perfekter Raumvorlage), sollte es Philipp Schlegel sein, der seinerseits mustergültig über links in Szene gesetzt wurde und es sich dann im Stile eines absoluten Topstürmers nicht nehmen ließ, die so wichtige 1:0-Führung für das Senner Team per Lupfer über den herauseilenden Gästetorwart zu markieren. Das war schon ein Treffer der Extraklasse, den der Senner Stürmer da fabrizierte. Aber Schlegel gab sich mit dem Führungstreffer nicht zufrieden und vollendete kurz darauf einen „Sahnespielzug“ des dahinbrausenden Waldbadexpresses, als der gut gestartete Matthes Schwabedissen mustergültig vorhergab und der starke Philipp Schlegel das flache Anspiel unhaltbar in die Maschen schleuste.

 

Die 2:0 Pausenführung geriet kurz vor dem Halbzeitpfiff in Gefahr, als ein Eintracht-Akteur aus dem Halbfeld heraus Florian Krogmann im Senner Tor zu weit vor dem selbigen wähnte, der sehenswerte Abschluss aber an die Latte klatschte. Hier war das Glück aber mit den Tüchtigen und die Senner durften den wohlverdienten Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine nehmen.

 

 

 

Wahsner veränderte seine Elf in der Pause nicht und war vom Auftritt seiner Mannschaft durchaus angetan.

 

 

 

Nach dem Seitenwechsel gaben die Gäste zu Beginn Gas und drängten auf den Anschluss, aber es gelang einfach nicht die hervorragend performenden Dennin, Dopheide, Hawerkamp und Marquardt zu überwinden, zwei Mal war der gut aufgelegte Krogmann zur Stelle und wehrte ab. Dann lief aber das Programm auch schon wieder in die Gegenrichtung und der Waldbadexpress zeigte sich im zweiten Durchgang zielstrebig und wie in der Vorwoche effizient. Die Einwechselungen von Tim Held für Matthes Schwabedissen und Florian Helmke für Sebastian Paschkowski brachten zudem starke Impulse, sodass es in der 67. Spielminute zu einer weiteren hochkarätigen Torgelegenheit für den Waldbadexpress kam, als der agile Philipp Schlegel auf das Gästegehäuse schießt, der Eintracht-Keeper nur nach vorne abwehren kann und der wache Simon Czernia zur Stelle ist und das Leder zur Entscheidung in die Maschen schießt. Hart für die Gäste, die durchaus einigen Aufwand betrieben, aber ihre Löcher im Mittelfeld nicht geschlossen kriegten, die Dennin, Gruner und Co. gnadenlos für ihre Spielkreationen ausnutzten. Nach einem weiteren sehenswerten Spielzug gibt es einen Eckstoß für den Waldbadexpress, der hochgewachsene Luka Marquardt ist einmal mehr mit von der Partie und beweist seine „Luftkampf-Klasse“, als er das Leder wuchtig ins Gästegehäuse köpft. Mit dem 4:0 geben die Gäste konsterniert auf und betreiben Frustbewältigung in Form vieler kleiner Nicklichkeiten. Indes zelebrieren die Waldbadkicker ihre Laune an diesem Fußballspiel und erzielen per Bilderbuchspielzug das 5:0 durch den sofort antizipierenden und in die Lücken stoßenden Florian Helmke. Als dann noch Malte Gruner auf engstem Raum von Tim Held in Szene gesetzt wird und Gruner zum 6:0 trifft, ist das halbe Dutzend voll. Die Senner, die wenige Wochen zuvor noch auf der anderen Seite des Debakels standen, belohnten sich ohne Pardon für ihren furiosen Auftritt, den insbesondere die Freunde von FuPa-Bielefeld in der Form nicht erwartet hatten und stattdessen auf ein „leistungsgerechtes Unentschieden“ getippt hatten.

 

 

 

Unschön wurde es in der letzten Szene des Spiels, nachdem der gute Referee einen Gästeakteur bereits für eine Unsportlichkeit verwarnt hatte und dieser kurz darauf wieder, dieses Mal gegenüber dem Senner Spielführer, Michel Dennin, tätlich wurde. In der folgenden Rudelbildung wurde zudem der hinzueilende Moritz Dennin am Hals gepackt, sodass der Schiedsrichter, der die absolute Übersicht behielt, zwei Rote Karten gegen die Gäste verhängte. Somit ließen die ansonsten im Großen und Ganzen fair und selten überhart agierenden Gäste nicht nur die Punkte am Waldbad, sondern schwächten sich auch für die kommenden Wochen personell.

 

Der "Center" Malte Hawerkamp setzte die taktischen Vorgaben des Trainerteams mit Bravour und Fleißsternchen um und erarbeitete sich den Titel "Man of the Match" redlich.
Der "Center" Malte Hawerkamp setzte die taktischen Vorgaben des Trainerteams mit Bravour und Fleißsternchen um und erarbeitete sich den Titel "Man of the Match" redlich.

Kurz darauf beendete der Referee die Partie und man konnte rund um das Waldbad herum in beinahe ausschließlich freudige und gut gelaunte Gesichter spähen.

 

Wieder einmal hat sich die Senner Elf inklusive aller Dazugehörigen selber am Schlafittchen aus dem Dreck gezogen. Die Trainer Wahsner und Lyko dürfen ihre nach dem Brake-Desaster gemachte Vorgabe, die kommenden drei Spiele gewinnen zu müssen, um sich zu rehabilitieren, als erfüllt ansehen – und wie! Sechzehn geschossene Tore bei nur zwei Gegentreffern sprechen in dieser starken und äußerst ausgeglichenen Kreisliga A eine klare, deutliche Sprache. Aber: Ich will nicht den Fehler machen, diese zuletzt gesehenen tollen Leistungen überzubewerten. Die Mannschaft hat sich zwar deutlich „am Riemen gerissen“ und mit einer ganz anderen Einstellung und Leidenschaft überzeugt als in den schwächelnden Partien bis hin zum Super-Gau, aber es ist eine besondere Herausforderung und verlangt sehr viel Charakter, diese für den Fußball so essentiellen Werte Spiel für Spiel wieder abzurufen. Hier liegt zum einen die besonders anzuerkennende Leistung der Führungsspieler in den vergangenen Wochen des Zweifels, aber auch der klar umrissene Auftrag für die vor dem Team liegende Zukunft: Den Kurs zu halten bedeutet immer wieder mit gutem Beispiel vorangehend zu führen, aufzubauen und zu motivieren, aber auch Kritik zu üben und mal deutlich zu werden, wenn Konzentration und Disziplin gerade in den Trainingseinheiten allzu sehr schleifen. Für die ganz jungen Spieler im Team heißt es mehr und mehr die eigene Verantwortung für diese wundervolle Mannschaft zu begreifen sowie mit Leidenschaft und Mut auszufüllen. Nur dann kann der Waldbadexpress mit höchstem Tempo durch die Saison „heizen“ und großartiges Leisten.

 

 

 

Allen denjenigen, die in den vergangenen schweren Wochen zu dem Team gestanden haben gilt ein besonderes Kompliment. In der Stunde des größten Triumphes zu den Jungs zu halten ist einfach, aber ihnen auch dann die Treue zu halten, wenn sie am Tiefpunkt sind, bedeutet wahren Charakter.

 

 

 

Man of the Match: Malte „Center“ Hawerkamp