Wichtige Auswärtspunkte für den TuS 08! Beim 12:0 und 4:3 siegen beide Senner Seniorenteams und können sich in der Tabelle absetzen

(sm) Sowohl für den Waldbadexpress von Mike Wahsner und Christian Lyko als auch für die "Riserva" von Georg Pantel und Jonny Friesen bedeutete der vergangenen Spieltag einen wichtigen Schritt bei der Erreichung der Saisonziele! Während die Senner Zwote beim nie gefährdeten 12:0 gegen Tabellenschlusslicht TuS Union 02 wenige Stunden später vom 5:1 des KF Kosova gegen den direkten Verfolger NK Croatia profitierte, konnte sich die Senner Erste durch einen 4:3-Erfolg gegen Verfolger SV Häger einen Achtpunktevorsprung auf den Tabellendritten sichern. Bei drei verbleibenden Spielen beider Teams ist die Ausgangslage damit durchaus günstig!

TuS Union 02 Bielefeld II (9er) - TuS 08 Senne I II 0:12 (0:5)

Alexander "Speedster" Schulze, Nr. 9, traf spät aber immerhin zwei Mal.
Alexander "Speedster" Schulze, Nr. 9, traf spät aber immerhin zwei Mal.

Kaum ein Spiel, das ich in den vergangenen Jahren selber bestritten oder angesehen habe, hat die Kreisliga C als "Institution" so mit jeder Pore geradezu "gelebt", wie die ungleiche Partie zwischen dem punktlosen Tabellenletzten (21:288 Gegentore!) und dem Tabellenzweiten aus dem Bielefelder Süden. Das lag gar nicht mal so sehr daran, dass die Partie auf einem der letzten aber durchaus idyllisch im Wald gelegenen Tennenplätzen des Fußballkreises stattfand, sondern viel mehr an den durchaus mit einem Zwinkern zu nehmenden Begleitumständen. Dabei liegt es mir absolut fern, dem echt bemühten und einsatzfreudigen Team des Gastgebers etwas Schlechtes zu wollen. Wenn ein Team den olympischen Gedanken pflegt oder vielmehr noch lebt (!) und sich trotz der wöchentlichen "Klatschen" immer wieder motiviert und engagiert auf den Fußballplatz stellt, dann zeichnet das die Sportskameraden des TuS Union II absolut aus. Zahlreiche Teams aus den Nachbarligen haben bei weitaus besseren Bedingungen das Handtuch bereits geworfen, daher von dieser Stelle meinen Respekt und Hochachtung!

 

Leider war die Kreidekarre der sympathischen Sportskameraden aus den Heeper Fichten kaputt gegangen, sodass der Schiedsrichter vorläufig mit einer Hütchenlösung zur Erkennung der Spielfeldmarkierungen auskommen musste. Achja, Schiedsrichter brauchten wir ja auch noch einen! Der war zum Anstoßtermin 10 Uhr nicht erschienen, sodass sich der Anpfiff verzögerte. Wie auch immer der mit enorm viel Herzblut ausgestattete Betreuer der Gastgeber es am Ende bewerkstelligte: Nach gut zwanzig Minuten kam er mit dem bereits umgezogenen, blutjungen Referee durch einen Seiteneingang des Sportgeländes auf den Platz. Der junge Mann hatte offenbar eine schwere Nacht gehabt, so sah es zumindest aus, zumindest merkte er vor Spielbeginn noch an, dass "10 Uhr ja auch verdammt früh für einen Sonntagmorgen sei...", Recht hatte er! Dass der Schiri nach der Pause den Spielball in seiner Kabine vergaß, rundete nur den insgesamt erhaltenen Gesamteindruck ab... Ach ich vergaß: Der junge Mann hatte leider auch keine Uhr dabei, sodass der verletzte Senner Spielführer dem Schiri jeweils Ansagen machen durfte, wenn ein Tor gefallen war oder Auswechselungen durchgeführt wurden.

Der verletzte Senner Kapitän, Alexander Lorenz, mimt die Zeitansage für den Schiri... Die Senner Bank erträgt's.
Der verletzte Senner Kapitän, Alexander Lorenz, mimt die Zeitansage für den Schiri... Die Senner Bank erträgt's.

Der 9er Modus führte dazu, dass Georg Pantel und Jonny Friesen nur eine kleine Auswahl ihrer Kicker mit in die Heeper Fichten genommen hatten, besser war es wohl.

 

Die Senner liefen mit Fabio Schiprowski, Fabian Beister und Alexander Klimusch in der Defensive, Mirko Cacic, Alexander Schulze und Lars Trapp im Mittelfeld sowie Tim Oliver Epke und Christopher Laugwitz in der Offensive auf. Reservistendienst hatten Jonny Friesen, Marcel Schmidt und Marc Wittler.

 

Das Match selber entwickelte sich ruck-zuck zum wohl mit schlechtesten Auftritt, den das Waldbadensemble in diesem Jahr hingelegt hat. Klar galt es sich vor den noch ausstehenden schweren und richtungsweisenden Spielen vor allem nicht zu verletzen, aber manch einer der Senner Akteure schoss da über den Ascheplatz, als hätte es die für C-Liga-Verhältnisse durchaus ansehnliche Spielweise der vergangenen Wochen nie gegeben. Dass die Gastgeber zur Verhinderung von Gegentoren hier und dort auch mal im Sechzehner mit dem Hand zum Ball oder etwas rustikaler zur Sache gingen und der indisponierte Schiri das so laufen ließ, geschenkt!!

 

Nach 10 Minuten erzielte Christopher Laugwitz alleine vor dem Torwart das 1:0, erst eine Viertelstunde später nickt Laugwitz einen verunglückten Hochschuss von Fabioan Beister, den der Heimkeeper unterlief zum 2:0 in die Maschen. Danach ging bei Senne in der Konstellation gar nichts mehr. Die Offensivkräfte vertändelten ungewohnt viele Bälle oder spielten Fehlpässe, die die Gastgeber stets mit Langholz-Bällen nach vorne klärten. Da nur wenig nach hinten lief, mussten Schiprowski und Klimusch regelmäßig in Unterzahl die Sache regeln. So kamen die Gastgeber sogar zu Torchancen, die der Senner Torwart in der 30. Minute bei einen Freistoß aus 18 Metern und in einer eins-gegen-eins Situation vereiteln musste. Auch im zweiten Durchgang kam der Tabellenletzte in Ermangelung sämtlicher Senner Rückwärtsbewegungen zu einigen guten Gelegenheiten, eine davon klärte Keeper Mahne, die andere rettere der für Fabian Beister eingewechselte Jonny Friesen auf der Linie.

 

In der 30. Spielminute kam "Silencer" Marc Wittler für den kaum in Erscheinung getretenen Tim Oliver Epke, Wittler erzielte kurz darauf auch das 3:0 (36.). Noch vor der Pause erzielte Christopher Laugwitz das 4:0, ehe er Alexander Klimusch per sehenswerter Ecke das 5:0 auflegte.

Ein entsetzlich schlechtes Fußballspiel, bei dem die Senner kaum mehr taten als unbedingt nötig, allerdings blieb es bei der Maßgabe unverletzt aus den 90 Minuten hervorzugehen, diese Vorgabe konnte zumindest gehalten werden.

 

Die zweite Halbzeit versprach trotz Ausnutzung des Wechselkontingents kaum besser zu werden, Georg Pantel brachte Marcel Schmidt für Lars Trapp und Jonny Friesen für Fabian Beister. Zur Pause wurde die Spielfeldmarkierung nachgezogen, der Spielqualität half es nicht auf die Sprünge.

Zehn Minuten nach Wiederanpfiff belohnte sich Fabio Schiprowski, der augenscheinlich beste Senner auf dem Platz, nach einem Eckstoß mit dem 6:0, sieben Minuten später "knipste" Marc Wittler mit einem schönen Distanzschuss zum 7:0. Die Gastgeber gaben niemals auf, wehrten sich respektabel und insgesamt fair, die Senner ließen zum Dank einiges liegen, war irgendwie dann auch okay so.

Nach einer abgefangenen Ecke, leitet Christopher Laugwitz einen schnellen Konter der Senner ein, den Alexander "Speedster" Schulze mit einem gefühlten 180 Km/h-Kracher aus kurzer Distanz zum 8:0 ummünzte. Laugwitz selber schleuste dann wieder zum 9:0 ein, da waren noch etwa 10 Minuten auf der Uhr.

Marc Wittler, nochmal Alexander Schulze und zum Abschluss erneut Marc Wittler stellten dann den Endstand von 12 zu 0 Toren für die Pantel-Friesen-Équipe her. Die Zielvorgabe durfte letztendlich als "erreicht" angesehen werden, die Senner gingen ohne größere Blessuren vom Platz, den wackeren Gastgebern sei an dieser Stelle nochmal ganz herzlich auf die Schulter geklopft.

 

Durch das später in Stieghorst beobachtete starke 5:1 (1:0) des Tabellenfünften KF Kosova gegen den ärgsten Senner Verfolger, NK Croatia, konnten sich die Senner drei Spieltage vor Ende der regulären Saison mit vier Punkten vom Tabellendritten absetzen.

 

Man of the Match: Fabio Schiprowski

SV Häger - TuS 08 Senne I 3:4 (1:2)

Um nicht weniger als einen ersten aber ganz entscheidenden Schritt im Kampf um den Aufstieg in die Bezirksliga ging es für den Waldbadexpress beim Tabellendritten SV Häger im dortigen Oberwelland-Park! Die Vorzeichen des Duells Dritter gegen Erster konnten eindeutiger nicht sein: Mit einem Sieg konnte der heimische SV Häger dem TuS 08 wie schon im Vorjahr in die Suppe spucken und den Aufstiegskampf nochmal richtig spannend machen. Andersherum konnten die Senner mit einem Dreier die Gastgeber entscheidend auf den undankbaren dritten Tabellenplatz verweisen, würde nicht zeitgleich der BV Werther den Tabellenzwoten vom FC Türksport daheim besiegen. Hochspannung war somit angesagt, zumal der Waldbadesxpress auf seinen gelbgesperrten Torjäger Malte Gruner verzichten musste. Sennes Trainer Wahsner und Lyko boten vor Jan Partmann im Tor, Jan und Ole Gruner sowie Stefan Dopheide und Malte Hawerkamp in der Defensive auf. Die Mittelfeldreihe besetzten Michel Dennin, Daniel Nottebrock, der starke Matthes Schwabedissen und der erneut torgefährliche Simon Czernia. Offensiv liefen die Senner mit Frank Rott und Nikolas Kompodietas eher positionsfremd auf, da neben Gruner auch Timon Finger fehlte.

 

Michel Dennin berichtete von einer schwierigen Anfangsphase der Senner, in der die Gastgeber ganz klar tonangebend waren und auch die besseren Möglichkeiten besaßen. Das 1:0 nach nur 5 Minuten war dabei als eher unglücklich einzustufen, da Malte Hawerkamp einen Angriff des Heimteams in die eigenen Maschen vollendete. Aber wenn dieses Senner Team von einer Sache keineswegs mehr beeindruckt werden kann, dann ist das wohl ein Rückstand: In zahlreichen Partien der Rückserie drehten die Senner einen Rückstand und waren am Ende dann doch noch erfolgreich.

So auch dieses Mal, als der top aufgelegte Matthes Schwabedissen nach zunehmender Senner Spieldominanz um die dreißigste Minute herum auf Simon Czernia zurücklegt, der zum 1:1 ausgleichen kann. Auch hier wähnte sich noch ein Verteidiger am Ball, sodass die Kugel unhaltbar abgefälscht wurde.

Ein starker Freistoß von Michel Dennin auf den mutterseelenalleine gelassenen Daniel Nottebrock bringt in der Nachspielzeit der ersten Hälfte die vielumjubelte Senner Führung zum 2:1.

 

Wahsner bringt zur Pause Luka Marquardt für Nikolas Kompodietas, der Beginn des zweiten Durchganges gehört allerdings wieder den Gastgebern, die nur kurz nach Wiederanpfiff durch einen sehenswerten Lupfer zum 2:2-Ausgleich kommen. Wieder deutet sich ein Herzschlagfinale an, wieder steht alles auf des Messers Schneide und muss die junge Senner Elf alles aufbieten, um dem starken SV Häger die Punkte zu entführen. Aber insbesondere auf die beiden Außenspieler Schwabedissen und Czernia ist Verlass, die nur wenige Minuten nach sehenswerter Inszenierung von Daniel Nottebrock erneut zuschlagen: Nottebrock legt Schwabedissen sehenswert in den Raum, der schulbuchmäßig von der Grundlinie vorher gibt, wo Czernia nur noch zu vollenden braucht. Erinnerungen an vor einem Jahr wurden wach, als der SV Häger damals die Senner auf diese Weise ein ums andere Mal sehenswert bezwang.

 

Aber die Partie wogt jetzt hin- und her, die Senner Jungs werfen sich mit unglaublichem Einsatz und Engagement in jeden Ball und Zweikampf. Nach einem Halten im Senner Sechzehner entscheidet der Schiedsrichter auf Strafstoß, Häger verweandelt und nur 15 Minuten nach Anpfiff der zweiten Hälfte steht es zwischen den Aufstiegskontrahenten 3:3! Ein wahnsinnig intensives Spiel, dass wie schon beim knappen Sieg der Senner nur eine Woche zuvor der Senner Mannschaft, den Verantwortlichen sowie den Fans und Freunden des Waldbadexpress' alles abverlangt.

Aber dieses Senner Team bringt inzwischen eine Wahnsinns Mentalität auf den Platz, lässt sich nur noch schwer verunsichern und was vor allem viel wichtiger erscheint: Es glaubt an sich, seine Fähigkeiten, Stärken und die einmalige Chance, die sich inzwischen bietet. Senner kommt jetzt auch zusehends zu guten Chancen, aber vorläufig sind die Abschlüsse zu ungenau, als das sie zu einem weiteren Treffer reichen würden. Wahnser bringt das unverwüstliche Senner Ur-Gewächs Florian Helmke, für ein anderes Ur-Gewächs, Frank Rott. Dann kommt die 71. Spielminute und der Moment des Stefan Dopheide: Ein Eckstoß ruft den Senner Innenverteidiger auf den Plan, der goldrichtig steht, als die Ecke auf den zweiten Pfosten runtergeht und von dort aus von Simon Czernia in die Mitte zurückgeköpft wird. Dopheide stochert in die Kugel rein und das Leder ist drin!! Die Senner einmal mehr außer Rand und Band, ist die 4:3-Führung wieder nur von kurzem Bestand, oder kann sich die Senner Elf jetzt entscheidend absetzen?

 

Häger setzt alles auf eine Karte, Senne kontert geschickt, vor dem Tor soll es aber einfach nicht mehr reichen. Sowohl Schwabedissen als auch Czernia und Dennin scheitern aus besten Positionen vor dem Tor mit dem alles erlösenden fünften Treffer. Auch die Gastgeber sind nochmal am Zug, am Ende soll es aber bei dem aufregenden 4:3 im Oberwelland-Park bleiben.

Senne siegt im vorentscheidenden Spiel gegen den tapferen und aufopferungsvoll kämpfenden SV Häger, der aufgrund der 11:3-Klatsche von Türksport gegen Werther nun nur noch minimale Chancen auf die Relegation besitzt, mit 4:3.

 

Man of the Match: Matthes Schwabedissen

 

Ehrlich gesagt konnte ich in der vergangenen Nacht nur ganz schlecht schlafen. Das lag zum einen daran, dass die Jungs von der Zwoten wirklich alles dafür getan haben, mir wiederholten harten Bodenkontakt mit der Asche in den Heeper Fichten zu ermöglichen und meine Knie einmal mehr hinüber sind. Zum anderen lag es wohl daran, dass mich der vergangene Spieltag vor dem Hintergrund der tollen Ereignisse bei beiden Senner Teams nicht hat zur Ruhe kommen lassen. Ich glaube niemand, der es eng mit den Senner Teams oder dem TuS 08 Senne I hält, kann sich davon freisprechen, dass die letzten Wochen sehr stark emotionalisiert haben. Erfolge, Rückschläge, Herzschlagspiele und Hochspannung - natürlich geht es nach wie vor um eine Nichtigkeit wie Kreisligafussball in einem kleinen Vorortsverein, aber diejenigen, die die letzten fünf, sechs Jahre am Senner Waldbad miterlebt oder sogar mitgestaltet haben, können vielleicht die Tragweite der derzeitigen Entwicklungen, Ereignisse und Perspektiven nachvollziehen. Und damit sind nicht nur einzelne Personen oder Mannschaften gefragt, das halte ich für viel zu kurz gegriffen, sondern die Gesamtheit unserer Gemeinschaft, die, wie ich empfinde, mehr ist als die Summe seiner Einzelteile. Immer wieder vor der Prämisse der Rahmenbedingungen und Gesamtumstände betrachtet, ist hier ein Wunder am geschehen. Richtig, "am geschehen", noch ist gar nichts passiert, bis darauf, das man sich eine sehr ordentliche Ausgangsposition erarbeitet hat.

 

Ich werde es nicht müde zu betonen, dass man einen Teil dessen, was man am Wochenende erntet, unter der Woche mit Engagement und Mühsal oder eben dem Gegenteil sät. Der Fußballgott begünstigt am Ende diejenigen mit dem nötigen Quäntchen Glück, die es sich unter der Woche engagiert erarbeitet haben. Ich für meinen Teil hoffe, dass der Fußballgott für die verbleibenden drei bzw. vier (oder fünf?) Wochen, ein blau-weißes Trikot trägt.

 

Beide Senner Teams bereiten sich auf schwere Aufgaben vor: Die "Riserva" empfängt den Lokalrivalen Kickers Sennestadt, der trotz nur noch bestehender Restchancen auf den Relegationsplatz, alles geben wird, um am Waldbad siegreich zu sein. Der Waldbadexpress empfängt mit dem TuS Eintracht einmal mehr einen Gegner, der im vergangenen Jahr durch einen Rückrundensieg gegen Senne, die Aufstiegsambitionen des TuS 08 beendete.

 

Für beide Teams heißt das auf der allmählich beginnenden Zielgeraden, alles zu mobilisieren, was an Kräften und Willen verfügbar ist. Für das Senner Publikum heißt das, die Senner Mannschaften zu unterstützen, unterstützen, unterstützen...

 

Noch 270 Minuten (+).