Hochspannung!! Waldbadexpress besiegt BV Werther im Schlussakkord mit 6:4 (2:2)

(sm) Einmal mehr nichts für schwache Nerven! Der von Christian Lyko gecoachte Waldbadexpress ging auch im dritten Spiel in Folge gegen ein Altkreisteam als Gewinner vom Platz und eroberte die Tabellenführung vom FC Türksport, der zeitgleich gegen den TSV Amshausen verlor.

 

Was für ein Spiel, was für ein unglaublich spannendes Fußballspiel, dabei hätte es gar nicht so spannend werden müssen, wenn die Senner ihren Rhythmus der ersten 10 Spielminuten beibehalten hätten und es dann nicht mal wieder „körperlos“ versucht hätten.

 

Christian Lyko stand allein an der Seitenauslinie des Waldbadexpresses, Mike Wahsner weilte noch im Osterurlaub.

 

Zu den Langzeitverletzten gesellte sich unter der Woche Dennis Ambrosius mit einem Bänderriss (gute Genesung von hier aus), Luka Marquardt fehlte privat verhindert.

 

So bot Lyko vor dem starken Jan Partmann im Senner Tor, Stefan Dopheide und Malte Hawerkamp in der Innenverteidigung sowie Ole und Jan Gruner auf den Außenverteidigerpositionen auf. Der top aufgelegte Michel Dennin und Niko Kompodietas agierten auf der Sechs, Matthes Schwabedissen und Simon Czernia auf den Flügeln, Frank Rott und Malte Gruner in der Offensive.

 

Obwohl die Senner mit zwei frühen Treffern glänzend in die Partie kamen, war die Mannschaft vom BV Werther nicht nur ein Team auf Augenhöhe, sondern in einigen Spielabschnitten sogar das bessere Team. Zunächst wir Malte Gruner nach 5 Minuten perfekt im Sechzehner in Szene gesetzt, sodass der Senner Torjäger flach, hart und mit viel Übersicht ins lange Eck veredeln kann. Kurz darauf ist Gruner nach einem vom Torwart abgewehrten Schuss erneut zur Stelle und erzielt das erleichternde 2:0.

 

Allerdings tat die frühe Führung den Sennern alles andere als gut. Immer wieder offenbarten die Waldbadkicker in der Defensive Schwächen oder bekamen im zentralen Mittelfeld die Räume nicht dicht, die die Gäste clever nutzten. Bereits nach dem 1:0 musste Jan Partmann mit einer Großtat den postwendenden Ausgleich vereiteln.

 

Hinzu kam, dass die Senner nach den frühen Führungstoren ausschließlich über spielerische Akzente den Gegner „niederspielen“ wollten, was nicht gelang, da die Gäste auf diese Weise die Mehrzahl der Zweikämpfe für sich entscheiden und damit unversehens das Spiel mehr und mehr in die Senner Hälfte verlagern konnten. Gerade der Raum in der Senner Zentrale, kurz hinter der Mittellinie wurde von den Sennern zu leicht preisgegeben, sodass die gut kombinierenden Wertheraner hier immer wieder gewinnbringend durchstoßen können. Da das Engagement nicht stimmte, kann sich ein Wertheraner Mitte der ersten Halbzeit gleich gegen drei Senner durchtanken, den eigenen Mittelstürmer bedienen, der unbedrängt den 1:2 Anschlusstreffer erzielen kann. Der TuS 08 hätte gewarnt sein können, aber man behielt die körperlose Spielart bei und erhielt mit dem 2:2 kurz vor der Pause die Quittung für mangelnde Kompromisslosigkeit in den Zweikämpfen.

 

 

 

Allerdings sollte es direkt nach der Pause noch dicker kommen, als die Gäste nach einem von Matthes Schwabedissen im gegnerischen Sechzehner verlorenen Ball blitzschnell umschalten und sich über die rechte Senner Flanke durchkontern. In der Zentrale stimmt die Abstimmung bei der hohen Hereingabe einmal mehr nicht und schon kann der kopfballstarke Gästeangreifer zum 3:2 einnicken – Spiel gedreht!

 

Jetzt mussten sich die Senner erst einmal sammeln – Zeit für den blendend aufgelegten Jan Partmann sich zu beweisen, im eins-gegen-eins behält der Senner Schlussmann die Nerven und vereitelt mit der Fußspitze eine noch höhere Wertheraner Führung.

 

Christian Lyko reagiert und bringt Florian Helmke für den alles in allem glücklosen Frank Rott. Aus der Zentrale heraus schickt der stark Regie führende Michel Dennin Helmke bei seinem ersten Ballkontakt in den Raum und Helmke kommt mit Leder am Fuß und Malte Gruner im Rücken in den Wertheraner Sechzehner. Helmke, der alte Fuchs, bedient den in den Raum startenden Gruner, der dem gegnerischen Torwart keine Chance zur Abwehr lässt und zum Senner Ausgleich vollstreckt.

 

Senne jetzt deutlich engagierter mit viel Zug zum Tor und der nötigen Aggressivität in den Zweikämpfen. Simon Czernia tankt sich links durch, geht in den Sechzehner, spitzelt den Ball zu Helmke, der vollendet zum 4:3 – wieder ist die Partie gedreht!

 

Ein Wahnsinnsspiel mit viel Hektik und einem überfordert wirkenden Schiedsrichter. Die Gäste wehren sich wütend und kommen immer wieder gefährlich vor den Senner Kasten. Wieder reagiert Partmann stark bei einem Kopfball der Gäste.

 

Noch gut zehn Minuten, Freistoß Werther aus gut 30 Metern. Die Kugel fliegt hoch rein, ein Gästeangreifer köpft an den Fünfer, der Torjäger der Gäste hebt in stark abseitsverdächtiger Position ab und wuchtet die Kugel unhaltbar zum 4:4-Ausgleich in die Maschen.

 

Niemanden hält es mehr so recht auf den Plätzen, diese Partie verlangt allen alles ab, Spielern wie den Senner Zuschauern.

 

Michel Dennin wird jetzt immer mehr zum zentralen Charakter auf dem Platz, schaltet sich geschickt in die Senner Offensivszenen ein. Die Waldbadkicker kommen über Czernia in den Sechzehner, Werther verteidigt aber mit viel Herzblut.

 

Senne ist jetzt wieder am Zug, aber die Gäste werfen sich in alles rein. Nur noch zwei Minuten regulär, wieder spielen sich die Senner im Wertheraner Sechzehner fest, zu viele Beine, ein Abschluss scheint unmöglich, da nimmt sich Dennin die Kugel und zaubert sich an Freund und Feind vorbei, aber der Winkel wird rechts immer spitzer. Dennin schließt trotzdem satt ab, trifft den Ball perfekt und das Leder gleitet in die Maschen – 5:4 Senne! Das Waldbad steht Kopf!

 

Drei Minuten Nachspielzeit zeigt der Unparteiische an, Werther wirft nochmal alles nach vorne, kann sich aber nicht mehr gewinnbringend in Position bringen. Malte Gruner klärt zur Ecke, die Gäste setzen alles auf eine Karte – einmal mehr Hochspannung auf dem Senner Rasen. Die Ecke kommt hoch rein, aber Jan Gruner klärt per Kopf. Plötzlich ist der Ball bei Ole Gruner, der legt auf links zu Bruder Malte ab, der sich lösen kann und mit Ball am Fuß in Richtung Wertheraner Hälfte läuft. Matthes Schwabedissen ist mit gestartet, dreißig Meter vor dem Tor spielt Gruner den Ball in Richtung leeres Tor, Schwabedissen erläuft die Kugel am Sechzehner, ist schneller als sein Bewacher und erlöst den Senner Anhang mit dem 6:4 für Senne. Feierabend! Der TuS 08 gewinnt eine Herzschlagpartie mehr und darf sich nach Ausrutschern von Häger und Türksport über die eroberte Tabellenspitze am 26. Spieltag freuen!

 

 

 

Meine liebe erste Mannschaft!

 

Ihr seid selbst in den letzten drei Jahren zu oft oben dran gewesen, als dass man Euch noch erklären müsste, welche großartige Möglichkeit sich Euch und dem Verein bietet. Ich bin allerdings auch nicht naiv irgendwie anzunehmen, dass sich die letzten vier Spiele von allein spielen. Am kommenden Wochenende ist beim Spiel gegen den Tabellendritten ein erster großer Wurf drin. Das weiß der Gegner aber auch, denn dieser kämpft wohl um seine letzte verbleibende Chance. Vielleicht hilft es ja, ein Jahr zurückzudenken, als der SV Häger mit dem damaligen Sieg gegen den TuS 08 die letzten Senner Aufstiegsträume zerplatzen ließ. Es muss ich dabei aber klar sein: Ihr werdet keines des verbleibenden vier Spiele einzig und allein über schönen Fußball gewinnen. Ihr müsst Euch in den verbleibenden 360 Minuten plus den dazugehörigen Trainingseinheiten volle Pulle reinhängen und die große vorhandene fußballerische Kompetenz mit Herz und Willen kombinieren.

 

Das Ziel scheint so nah, aber es ist noch weit entfernt! Mindestens 360 Minuten sind noch zu gehen und ich hoffe, dass wir alle zusammen diese 360 Minuten als unüberwindbare Einheit ins Ziel gehen.

 

 

Man of the Match: Malte Gruner