17:0 – Schützenfest am Waldbad! „Riserva“ revanchiert sich bei Halle III für Hinspielschlappe!

(sm) Bereits nach 83 Spielminuten hatte der gute Referee auf dem feinen Kunstrasenplatz zu Senne genug gesehen und beendete die ungleiche Partie des Tabellenzwoten gegen den Tabellenelften. Ganze 17 Tore hatten die Waldbadkicker zu diesem Zeitpunkt der dritten Mannschaft vom SC Halle eingeschenkt und es hätte wohl noch bitterer für das Team aus dem Altkreis kommen können.

 

Der "Silencer" hat wieder zugeschlagen! Marc Wittler erzielte vier der 17 Senner Tore.
Der "Silencer" hat wieder zugeschlagen! Marc Wittler erzielte vier der 17 Senner Tore.

Boah, was war da Feuer drin beim Abschlussspiel der Senner Zwoten am vergangenen Freitagabend! Hätte man es nicht besser gewusst, man hätte meinen können, die Germanen unter Herrmann dem Cherusker bereiteten sich darauf vor, die Legionen des Varus aus dem Teutoburger Wald heraus zu jagen! Ein Abschlussspiel mit einer gehörigen Portion Aggressivität, Geschwindigkeit und dem unbedingten Willen Tore zu machen, naja – zumindest bei der einen Mannschaft.

 

Pantel und Friesen hatten einen mehr als ordentlichen Kader zur Verfügung und konnten zudem über die Bank nochmal die eine oder andere Schippe drauflegen.

 

So spielten vor der Torwartentdeckung des Jahres, Sven Terveer, Felix Scharf und Fabio Schiprowski in der Innenverteidigung sowie Burhan Tokman und Ivo Dalhoff als Außenverteidiger. Die starke Kreativzentrale aus Lars Trapp und Mirko Cacic beflügelten Tom Friedrich und Marcel Schmidt, während Tim Oliver Epke und Alexander Schulze das Offensivensemble mimten.

 

„Silencer“ Marc Wittler, Maximilian Koller, Umut Yamaci und Jonny Friesen nahmen zunächst auf der Bank Platz.

 

 

 

Ein kleines Ruckeln ging nach der unglücklichen 1:2- Niederlage gegen den angehenden Meister TSV Amshausen 1,5 in den ersten fünf Minuten durch das Senner Team, als man durch kleinere Abstimmungsfehler die zunächst hoffnungsvollen Gäste zu der einen oder anderen Abschlussmöglichkeit einlud. Aber bereits nach 7 Spielminuten profitiert der gut aufgelegte Tom Friedrich allein vor dem Torwart von der schwerfälligen Haller Abwehr, die die Senner über 83 Spielminuten kaum zu stoppen verstand und regelmäßig auf Abseits spekulierte, wo es nichts zu spekulieren gab. Nur 6 Minuten später veredelt der brillant aufgelegte und vor dem Tor eiskalte Tim Oliver Epke zum 2:0. Alexander Schulze staubt nur kurz darauf aus dem Getümmel zum 3:0 ab und sorgte somit bereits nach 16 Minuten für die Vorentscheidung.

 

Die Senner Elf performte in den folgenden gut 60 Spielminuten auf dem klitzekleinen Kunstrasenfeld eine Lehrstunde in puncto Spiel auf engem Raum, wobei man natürlich nicht verhehlen darf, dass die Gäste bei fortschreitender Spieldauer die Gegenwehr sukzessive einstellten und spätestens in der zweiten Halbzeit gnadenlos abgeschossen wurden. Der bullige Tim Oliver Epke ließ sich kaum vom Ball trennen und erzielte nur zwei Minuten nach dem 3:0, das 4:0 nach einer schönen Einzelleistung.

 

Selten in dieser Saison konnte man aber auch eine dermaßen gute Chancenverwertung bestaunen! Im Hinspiel hatte man sich zum selben Zeitpunkt eine ähnliche Anzahl hochprozentiger Chancen erarbeitet, aber keine davon verwertet. Am Ende verlor man katastrophal mit 2:0 und verlor wichtige Punkte, die in der Endabrechnung fehlen. Sei es drum, Tim Oliver Epke erhöhte um die 30. Spielminute herum auf 5:0, ehe der erneut gut aufgelegte Lars Trapp das 6:0 in die Maschen hämmerte. Die Gäste waren hoffnungslos unterlegen und überfordert, das wenige, was noch kam, sammelten die erneut stabilen Scharf, Schiprowski, Tokman und Dalhoff weg, sodass auch die „Null“ am Ende wieder erstrahlen durfte. Es war nicht nur ein Katz- und Mausspiel, es war auch eine starke Demonstration der gesamten Mannschaft, dass man sich nach der 1:2-Niederlage beim Tabellenführer noch keineswegs am Ende der Fahnenstange im Kampf um die Aufstiegsrelegation sieht. Flexibel, aggressiv mit vielen guten Laufwegen und exzellenten Torabschlüssen zeigte sich der Tabellenzwote, der sich in den letzten Monaten mehr und mehr zu einer hervorragenden Kreisliga C Mannschaft gemausert hat. So erhöhen Tim Oliver Epke und Tom Friedrich nach einer schönen Vorarbeit von Alexander Schulze noch vor der Pause auf 8:0, dem war insgesamt nicht mehr viel hinzuzufügen, wenngleich man im zweiten Durchgang insgesamt ein paar Hochkaräter mehr liegen ließ, als zu der hochkonzentrierten Phase Mitte der ersten Hälfte.

 

 

 

Pantel wechselte breit durch und brachte Koller, Wittler und Yamaci für Friedrich, Dalhoff und Schmidt.

 

Nicht einmal 10 Minuten brauchte der eingewechselte Marc Wittler ab der 50. Spielminute für einen lupenreinen Hattrick, zu Beginn hatte Alexander Schulze am kurzen Pfosten alleine vor dem Torwart schon die Gelegenheit zum 9:0. Die Tore vom 9 bis 11:0 besorgte nun der gnadenlose „Silencer“ Wittler, der einmal mehr in der Manier eines eiskalten Vollstreckers lautlos die Kugel in die Maschen knallte.

 

Eigentlich gab's zur Pause nicht allzuviel zu sagen...;-)
Eigentlich gab's zur Pause nicht allzuviel zu sagen...;-)

Die nun völlig konsternierten Gäste gaben den Widerstand mehr oder weniger völlig auf, lediglich einen Ball musste der Senner Torwart bei einem Abschluss der Gäste noch von der Linie schaufeln. Dann kamen die drei Minuten des „Balkan Bombers“, Mirko „Casevic“ Cacic, der einmal mehr mit Superlativen aufwarten musste und in der 63., 64, und 65. Spielminute per Fernschuss-Hattrick das Ergebnis auf astronomische 14:0 hochschraubte. Der Senner Spielgestalter, der in Durchgang eins eher „unter dem Radar“ geblieben war, zog jetzt die Strippen nach belieben und brannte mit Lars Trapp in der Zentrale sowie Epke und Wittler vorne drin ein wahres Feuerwerk ab. Epke erhöhte dann auf 15:0, ehe Wittler in der 77. auf 16:0 erhöhte. Das 17:0 gehörte dann Umut Yamaci nach einem traumhaft herausgespielten zurückgelegten Ball.

 

Die Senner kamen dann durch Koller und nochmal Yamaci zu weiteren Chancen, ehe der Schiedsrichter, der „sowas in seiner gesamten Schiedsrichterzeit noch nicht erlebt hatte“ beschloss, dem munteren Treiben auf dem Senner Kunstrasen ein etwas verfrühtes Ende zu setzen.

 

 

 

Das war schon eine besondere Demonstration im eigenen Hause vor den spätestens in zwei Wochen beginnenden Endspielen. Davor liegt allerdings noch die undankbare Aufgabe beim Tabellenletzten auf dem Betonascheplatz in den Heeper Fichten. Um den Saisonendspurt optimal durchzuziehen, heißt es jetzt TROTZDEM auch nicht einen halben Bar Druck zurückzunehmen, sondern die vor uns liegende Aufgabe mit Seriosität und Engagement vorzubereiten. Ich habe diese Saison schon häufig über Dinge wie Teamdynamik, Trainingsbeteiligung, Feuer und Anspruch bei den Einheiten etc. geschrieben und werde diese Dinge jetzt hier nicht mehr wiederholen. Es hat sich hier bei der Zwoten wirklich ein Team gefunden, die Stimmung ist herausragend und das mannschaftliche Miteinander wurde von den vielen Charakteren beflügelt. Ob diese Mannschaft, dieses Team es nun versteht, die zahlreichen PS auch in den verbleibenden 360 Minuten (+) auf die Straße zu bringen, das hängt wie so oft von jedem einzelnen selbst ab. Vier verdammte Wochen noch und der TuS 08 steht vielleicht vor einer seiner größten sportlichen Erfolge der Vereinsgeschichte. Wer das jetzt nicht versteht und vielmehr noch nicht bereit ist, sich dafür bis zum Schlusspfiff der Saison 18/19 den Allerwertesten aufzureißen, dem kann man wirklich nicht mehr helfen, DER HAT DEN FUSSBALL NIE WIRKLICH GELIEBT.

 

Mehr kann ich dazu nicht sagen.

 

 

 

Man of the Match: Tim Oliver Epke