Ohne Tore keine Punkte - Die "Riserva" unterliegt in Halle mit 2:0 und spielt in der Tabelle nun keine Rolle mehr

(sm) Die zweite Mannschaft von Georg Pantel setzt ihre "Krise" vor dem gegnerischen Tor fort und unterliegt sang- und klanglos in Halle.

Der Spielbericht der vergangenen Woche über das 1:4 gegen TSV Amshausen I.5 musste leider ausfallen. Es ist eigentlich überhaupt nicht meine Art, Niederlagen nicht genauso zu dokumentieren, wie Siege, aber die fünfwöchige hochintensive berufliche Einbindung, die nun hinter mir liegt, ließ das leider nicht mehr zu.

Sei es drum, eine Woche später habe ich nun das Vergnügen eine wohl wesentlich schmerzhaftere und vor allem folgenschwerere Niederlage nach zu betrachten. Das tut besonders weh, denn nach der verdienten Niederlage gegen den erheblich aus der ersten Garnitur verstärkten Tabellenführer, musste man sich nun in Halle einem biederen C-Ligisten geschlagen geben, dessen Auswechselspieler genüsslich zum Pausentee und an der Seitenlinie ein Kippchen rauchten und das Leben genossen.

 

Nach der Partie in Halle ist die Saison für die Senner Zwote, rein tabellarisch gesehen, gelaufen. Vier Ausrutscher darf man sich für eine Platzierung im Spitzenduo pro Saison erlauben, die Senner verzeichneten mit der Niederlage in Halle bereits den fünften. Das Saisonziel, wenn man denn von einem solchen sprechen kann, es den nominellen Topteams so schwer wie irgendwie möglich zu machen, bleibt davon natürlich unberührt. Jetzt heißt es vor allem, erstmal wieder auf die Beine zu kommen und sich sportlich sowie sozial als Mannschaft weiterzuentwickeln. Ein Neuanfang ist halt von Mühen und Enttäuschungen geprägt.

 

Die Senner "Riserva" befindet sich seit Wochen in einer schweren Ergebniskrise und diese hat nun Folgen. Zwar verfügt man zusammen mit der SG Hesseln über die zweitbeste Defensive der Liga, aber eben auch über die drittschlechteste Offensive. Hier wiederum steckt der "Teufel" im Detail: Selbst gegen den souveränen Tabellenführer erarbeitete man sich am Ende vier, fünf hochkarätige Gelegenheiten, konnte diese aber einfach nicht effizient verwerten. Selbst bei den beiden höchsten Saisonsiegen gegen Quelle und Hicret ließ man gut und gerne jeweils 10 bis fünfzehn hochkarätige Chancen ungenutzt. Den letzten Warnschuss in dieser Kategorie erhielt man beim denkbar knappen 2:1 gegen Türk Sport Steinhagen, als man alleine im ersten Durchgang beinahe eine zweistellige Anzahl bester Chancen liegen ließ, und am Ende einen 2:1-Sieg über die Zielgerade zitterte. Diese "düstere Show" wiederholte sich nun auch gegen SC Halle III, wobei in dieser Partie zusätzlich schwere Aussetzer einzelner Defensivspieler und schwache Leistungen derjenigen hinzukamen, die grundsätzlich im bisherigen Saisonverlauf eher zu den Lichtblicken gezählt hatten. Seitdem diese Saison -infolge zahlreicher Veränderungen- dennoch ihren insgesamt recht positiven Auftakt genommen hat, war mir persönlich klar, dass die schwierigen Momente irgendwann eintreten würden. Vier der letzten 6 Spiele wurden nicht gewonnen, womit zeitlich klar eingrenzbar ist, wann die bis dahin ordentlich performende Zwote vom Weg abgekommen ist. Dabei muss man schon genauer hinschauen, um zu verstehen, was eigentlich passiert ist. Dabei ist die Antwort ebenso offenkundig wie banal: Die Kontinuität ist verloren gegangen.

Der Ausfall vom wertvollen Marc Wittler im Sturm zeigt auf die Wochen gesehen inzwischen seine verheerende Wirkung. Mit dem zeitweisen Ausfall von einem der bisher, unangefochten Leistungsträger, Alexander Lorenz, zerbrach nur wenig später die bis dahin starke offensiv/defensiv Achse im zentralen Mittelfeld. Es folgten die zeitweisen verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfälle vom im ersten Saisonviertel sehr starken Fabio Schiprowski sowie dem grandios in die Saison gekommenen Lars Trapp. Darüber hinaus spielte sich der zu Saisonbeginn stark über links kommende Tom Friedrich einige Wochen in der ersten Mannschaft fest. Die sich auftuenden Lücken konnten nur zeitweise mit Standby-Aktivist Luka Marquardt gefüllt werden, ehe dieser als Edelreservist wieder höher "berufen" wurde. Maximilian Koller erwies sich als echte Alternative, steht aber aufgrund seiner Situation als Pendler nur unregelmäßig zur Verfügung. Benjamin Panguene als einer der wenigen, die inzwischen viele Jahre für die Senner Zwote aktiv sind, zeigt in dieser Saison sehr ordentliche Ansätze, konnte aber zunächst kaum Spielpraxis sammeln. Bleibt neben Innenverteidiger Jan-Hendrik Rüther, Außenverteidiger Burhan Tokman und Sturmhoffnung Maximilian Fabry eigentlich nur noch Spielregisseur Mirko Cacic, der in dieser Saison durch fast beispiellose Kontinuität im positiven Sinne glänzt. Daneben gibt es viele ganz junge U21-Spieler, die über zweifellos ordentliche Anlagen und für C-Liga-Verhältnisse mehr als ausreichend Potential verfügen, aber taktisch so gut wie gar nicht ausgebildet sind, sowie in der "Leichtigkeit des Seins" eher ihren individuellen Schwerpunkt sehen. Das hört sich im ersten Augenblick negativer an, als es eigentlich gemeint ist, und stellt -in der C-Liga- auch nichts völlig Außerordentliches dar. Allerdings ist die wahrzunehmende Renitenz, sich auch mal Dinge anzunehmen, weitaus höher als das vor 10, 15 Jahren der Fall war.

Somit hat man unterm Strich mit dem stets angeschlagen ins Match gehenden Christopher Laugwitz und Mirko Cacic mehr oder weniger zwei Akteure, die mit ihrer Erfahrung und individuellen Qualität Ausnahmespieler darstellen, zwei kontinuierliche Stützen. Seit sechs Spielen muss Georg Pantel an der Senner Außenlinie häufiger maßgebliche Änderungen vornehmen und das wirkt sich in dem sensiblen Konstrukt einer so neuzusammengestellten Truppe einfach aus. Auch fehlt das nötige Glück, das man sich ja bekanntlich immer wieder unter der Woche erarbeiten muss auch dann und wann mal wegen fehlender Disziplin.

 

Durch die fünfte Gelbe Karte fiel mit Mirko Cacic der -protokollarisch- torgefährlichste Senner Spieler für die Partie beim Sporclub Halle aus. Die Befürchtung, dass Cacic derzeit für die "Riserva" kaum zu ersetzen ist, bestätigte sich am Ende. Die C-Liga Gruppe 3 besteht aus lauter Mannschaften, die an einem guten und glücklichen Tag jeden Gegner innerhalb des Tableaus besiegen können, aber in gleicher Manier auch die Hütte vollkriegen können. Die Senner Mannschaft stellt hier keine Ausnahme dar, ganz im Gegenteil sie reiht sich in diesen Reigen ein.

Georg Pantel präsentierte vor Mahne im Tor mit Allstar Martin Hahn und Jan-Hendrik Rüther eine neue Komposition in der Innenverteidigung. Rüther erwischte dabei erneut keinen guten Tag und zeigte einige grobe Schnitzer bei hohen Bällen sowie Defizite im Zweikampfverhalten. Martin Hahn zeigte bei seinem Comeback über 90 Minuten eine solide Leistung und wirkte als Ruhepol in der Abwehr. Burhan Tokman erwischte erneut keine gute Tagesform und sah wie Rüther beim ersten Gegentor nicht gut aus. An Tom Friedrich lief die Partie lange Zeit vorbei, Anfang der zweiten Halbzeit war er bei der Kreation zweier 1000%iger Torchancen beteiligt, danach beschränkte sich seine Performance auf ungestüme und unnötige Foulspiele. Fabio Schiprowski zog neben Alexander Lorenz auf die Doppelsechs, wodurch sich zwei eher defensiv ausgelegte Spieler diese Rolle teilten. Schiprowski fiel die Umstellung auf die neue Position sichtbar schwer und ließ sich nach 60 Spielminuten mit Oberschenkelproblemen auswechseln. Alexander Lorenz Einsatzraum erstreckte sich aufgrund vieler Abstimmungsprobleme nahezu über das gesamte Feld. Überall wo es brannte musste der Steppensturm in die Bresche springen, das konnte nicht gut gehen. Der im linken Mittelfeld spielende Ivo Dalhoff hatte einige gute Szenen, war aber im ersten Durchgang kaum da und verschlief viele Szenen oder trennte sich ungewohnt spät vom Ball. Im zweiten Durchgang lieferte er sich unentwegt hektische Scharmützel mit seinem Gegenspieler. Benjamin Panguene im rechten Mittelfeld arbeitet mit unglaublicher Akribie an sich, zeigte aber nicht die Präsenz und Aggressivität der letzten vielversprechenden Auftritte. Mit Alexander Schulze und Maximilian Fabry hatten die Senner zwar zwei sehr schnelle Offensivakteure, leider sollten aber beiden Angreifern trotz zahlreicher Gelegenheiten keine Tore gelingen. Der eine scheint dabei inzwischen viel zu viel nachzudenken, der andere hat noch deutlich Trainingsrückstand, macht aber Hoffnung auf mehr Torgefahr in der Zukunft.

 

Auch ohne den fehlenden "Regisseur" Mirko Cacic begannen die Senner mit dem Versuch eines flexiblen und dynamischen Spielaufbaus. Es blieb allerdings bei dem Versuch, da viele Pässe zu ungenau oder zu spät erfolgten und der Gegner somit immer wieder Zugriff erhielt und sich das Senner Spiel festlief. Trotzdem gelangen sofort gegen die verwundbare und viele kleine Fehler produzierende Defensivabteilung der Gastgeber Durchbrüche. So hat man bereits kurz nach Spielbeginn aussichtsreiche Abschlussmöglichkeiten aus zentraler Position, trifft aber wie zuletzt so häufig einfach nicht das Gehäuse. Der eine Art Libero spielende Kapitän der Gastgeber "verfummelte" sich gerne mal, die Senner können den Ball auch häufig gewinnen, aber alleine vor dem Tor bleibt nichts als die Erkenntnis, dass man es nicht vermag das Runde im Eckigen unterzubringen.

Die Gastgeber agieren im ersten Durchgang ausschließlich mit langen Bällen vorne rein, bereits nach fünf Minuten muss Keeper Mahne im Herauslaufen eine Situation im Harakiri-Einsatz klären, keine zwei Minuten später unterläuft die Innenverteidigung einen von zahlreichen langen Bällen vorne rein, Keeper Mahne bleibt im eins-gegen-eins lange stehen und der folgende Lupfer fällt auf die Latte des Senner Tores und es bleibt beim 0:0. Von der 10. bis zur 35. Spielminute erarbeiten sich die Senner trotz vieler Mängel und Ungenauigkeiten im eigenen Spielaufbau, durch zum Teil schwere Fehler in der Heimabwehr, zahlreiche Großchancen. Zweimal ist der Torwart bereits geschlagen und müsste der Ball eigentlich nur noch über die Linie gespielt werden, da werden sich in den Ball werfende Verteidiger angeschossen oder der Ball vorm Überqueren der Torlinie noch abgefangen. Unglaublich beinahe, wie eine perfekt von Ivo Dalhoff auf Alexander Lorenz gespielte Vorhergabe von diesem im vollen Lauf erwischt wird, der Ball unter die Unterkante der Latte schlägt und danach Maximilian Fabry vor die Füße, der sich aber nicht entscheiden kann, wie er den Ball reinmacht und am Ende einen Augenblick zu lange vor dem leeren Tor wartet, sodass die Heimabwehr dazwischenfunken kann.

Symptomatisch passiert dann in der 35. Spielminute das, was immer mal wieder passiert: Ben Panguene kommt kurz hinter der Mittellinie zu spät und verursacht einen Freistoß. Diesen bringen die Gastgeber hoch und weit in den Senner Sechzehner. Jan-Hendrik Rüther zieht den Kopf ein, Keeper Mahne geht nicht zum Ball, Burhan Tokman lässt seinen Gegenspieler einmal zu häufig laufen, sodass dieser den aufspringenden Ball unter die Latte des Senner Tores köpfen kann. Wieder einmal schauen sich alle Beteiligten bedröppelt an und liegen die Senner im Hintertreffen. Zwar haben die Senner noch ausreichend Gelegenheit zum Ausgleich, aber das Bild vor dem Tor ähnelt sich inzwischen Woche für Woche - Änderung kaum in Sicht.

 

Übungsleiter Georg Pantel hatte unter der Woche im Training und auch zur Spielvorbereitung selber, gute und passende Worte zu den Themen Verantwortung, Engagement und Konzentration gefunden, insbesondere am letzteren mangelte es aber regelmäßig. Zu konfus, zu wenig auf die 90 Minuten Wettkampf fokussiert und zu ängstlich sind zahlreiche Akteure da, um in einem Spiel gegen einen ganz biederen C-Ligisten souverän erfolgreich zu sein. Es ist allerdings auch immer ein krachender Verweis auf gegenwärtige Zustände: Verbal wird unheimlich auf die "Kacke gehauen", wird ein Spiel dann aber mal hektischer oder muss man selber Verantwortung übernehmen, dann muss es "jemand" anderes richten und dieser "jemand" war in der heutigen Partie einmal mehr Kapitän Alexander Lorenz, und der war am Ende schlichtweg mit Räume zu laufen, Spielimpulse geben, Torchancen kreieren und in der Defensive aushelfen überfordert.

 

Wie schon gegen Steinhagen wurde die zweite Halbzeit eine nicklige und hektische Angelegenheit, die in einem schwachen Schiedsrichter ihren "Beschleuniger" fand. Aber auch die schwache Leistung des Unparteiischen, der am Ende auf einen fälligen Abseitspfiff verzichtete und diesen durch einen Elfmeterpfiff für die Gastgeber ersetzte, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Senner erneut zahlreiche Gelegenheiten aus allerbesten Positionen vergaben. Eine Direktabnahme vom eingewechselten und gut aufspielenden Chris Laugwitz geriet zu zentral, sodass der Heimkeeper sehenswert retten konnte. Eine weitere starke Vorarbeit von Tom Friedrich trifft Laugwitz zwar optimal, erneut kann der Ball aber auf der Linie abgeblockt werden, den Nachschuss parierte erneut der warm geschossene Torwart des Heimteams. Die Gastgeber selber hätten aber bereits kurz nach Wiederanpfiff den zweiten Treffer setzen müssen, als Jan-Hendrik Rüther ein erneutes Malheur nach einem hohen Ball passiert, Mahne aber den vermeintlichen Torschützen im eins-gegen-eins soweit abdrängen kann, dass die brandgefährliche Situation Klärung findet.

Nach der ungünstigen Auswechselung von Fabio Schiprowski kommt Marcel Schmidt ins Team und macht seine Sache insgesamt recht ordentlich. Kurz darauf gelingt Tom Friedrich ein Durchbruch über links, allerdings ist seine Torschuss-Vorhergabe aus ganz spitzem Winkel so hart, dass der einlaufende Ben Panguene diese nicht verarbeiten kann. Insgesamt trafen die Senner im zweiten Durchgang viele falsche Entscheidungen. Eine weitere gute Vorhergabe von links trifft Marcel Schmidt mit vollem Risiko, dabei gerät der Ball aber zentral auf den guten Torwart, der parieren kann. Alexander Schulze hat einige gute Torabschlussszenen, leider streift die Kugel aber stets knapp am Tor vorbei. Marcel Schmidts und Ben Panguenes Torabschlüsse aus knapp achtzehn Metern sind zwar im Entschluss richtig, stellen den Torwart aber vor keine größeren Herausforderungen.

Die Gastgeber hingegen rennen immer wieder nach 80 Meter-Abstößen des eigenen Torwarts gegen die unsichere Senner Abwehr an, zwei weitere Male nach "Wegduckern" muss der Senner Torwart im eins-gegen-eins alles riskieren, um die Mannschaft im Spiel zu halten. Kurz vor Schluss ist es wieder ein weiter Ball, der in einem solchen "Auf und Ab einfach passiert, bei dem die Gastgeber eine Überzahl durch einen weiteren Ball nach vorne ausspielen wollen. Der im Verlauf des zweiten Durchganges erheblich unter Druck geratene Referee erkennt vom Mittelkreis aus das Abseits in der Szene nicht, wohl aber die daraufhin im Sechzehner entstehende Zweikampfsituation, in der ein Senner Abwehrspieler klar foult. Der gut geschossene Strafstoß führt zum 2:0 und die Partie ist gelaufen.

 

Nach den Niederlagen gegen Kosova und dem Unentschieden in Oldentrup ein weiterer äußerst vermeidbarer Rückschlag, wenn man sich die jeweiligen Spielverläufe anschaut. Dass Fußball nun einmal ein Ergebnissport ist, das hört man ja Woche für Woche die Republik herauf und wieder herunter, die Senner Zwote gilt derzeit wohl als absolutes Vorzeigebeispiel für diese "Binse". Ohne eigene Tore kann man nun mal kein Spiel gewinnen und wenn dann in der Defensive vermeidbare, schwere Fehler bestraft werden, dann verliert man eben. Es hat keinen Sinn das "hätte-hätte"-Fass aufzumachen. Es fehlt ein "Knipser", der vorne Bälle festmachen kann und dann und wann mal eine der sich so zahlreich gegen solche Gegner bietenden Gelegenheiten in Zählbares ummünzt. Das jetzt auch noch Pech dazu kommt, wie in den Situationen von Lorenz vor der Pause und Laugwitz nach der Pause, beschreibt das derzeitige Offensiv-Dilemma der "Riserva". Wie schon vor einigen Wochen festgestellt, kann man da auch herzlich wenig trainieren, da es sich um die Wettkampfsituation als solche handelt, die einigen Akteuren offensichtlich die Beine bleischwer macht. Andere Kicker haben halt "die Seuche am Fuß".

Allerdings bleibe ich bei der Version, dass alles oberhalb von Tabellenrang drei für diese Mannschaft ohnehin zu früh käme. Schon vor vielen Jahren habe ich in einer zweiten Mannschaft gespielt, die zwar über gutes Potential verfügte, mannschaftlich aber einfach noch nicht weit genug war, um es nach ganz oben zu packen. Genau in dieser Phase wähnt sich diese zweite Mannschaft Anno 2018 auch.

Allerdings müssen einige Prozesse und Gegebenheiten innerhalb der Mannschaft angesprochen werden, damit man nicht ähnliche Auflösungserscheinungen erlebt, wie im vergangenen Jahr, als man nach guter Hinrunde eine desaströse Rückrunde hinlegte und viele das "sinkende Schiff" verließen. Jetzt ist mehr denn je die Gelegenheit da, sich als Mannschaft in der Situation weiter zu entwickeln. Dafür ist einerseits der inzwischen etablierte Kern, andererseits die Bereitschaft aller, sich 3x90 Minuten in der Woche auf das zu konzentrieren, weshalb man sich überhaupt auf den Sportplatz stellt, von wesentlicher Bedeutung. Vielleicht kann man dann in einem guten halben Jahr von einem Reifeprozess sprechen, denn Reife und das Verständnis für die eigene Verantwortung gegenüber den Mitspielern und der Mannschaft ist das, was vielen derzeit noch abgeht.

Sich jetzt weg zu ducken und mit dem Hintern auf dem Sofa sitzenzubleiben wäre sicher der einfachere Weg, der Weg des 21. Jahrhundert. Jetzt erst Recht zum Team zu stehen und mit anzupacken wäre zwar ein Bisschen "Old School", aber bereits der erste Schritt zu Charakter und Reife...

 

Man of the Match: Alexander Lorenz