(sm) "Am Ende zählt, wie man aus den Startlöchern kommt" blicken die Verantwortlichen am Senner Waldbad auf den versöhnlichen Saisonstart des hochgehandelten Waldbadexpresses. Nach Toren von Malte Gruner, Philipp Schlegel und Florian Helmke durften sich die Senner am Ende über nie wirklich gefährdete Punkte aus der Premierenpartie freuen.
Ohne hier zu sehr in Details zu blicken, über die ich auch gar nicht mehr verfüge, ist es wohl gut, dass es endlich mit dem Regelspielbetrieb losgegangen ist. Nach einer alles andere als stringenten und gelungenen Vorbereitung mit zahlreichen ausgefallenen Testpartien und nur zwei wirklich überzeugenden Übungspartien ist die junge und erneut in Breite und Klasse verstärkte Elf vom Senner Waldbad nun also in die Saison gestartet. Die ständigen Personalausfälle aufgrund zahlreicher Verletzungen sowie die damit einhergehende Urlaubsphase sorgten in den vergangenen Wochen für zahlreiche unübliche Friktionen. Sei es drum, denn jetzt ist die Vorbereitung vorbei und "was zählt ist auf'm Platz". In diesem Punkt ließ sich die Mannschaft von Mike Wahsner - "Bad Cop" Christian Lyko weilte noch im Urlaub - am Ende nichts zu schulden kommen.
Nach der schweren Verletzung von Florian Krogmann (von hier aus herzlichste Genesungswünsche!!) stand mit Jan Partmann der nominelle Torwarttrainer der Senner im Gehäuse, der in dieser Saison zu den Sennern gewechselt ist und mit seiner Routine und Erfahrung vor allem beruhigend auf seine Vorderleute wirkte. Vor Partmann agierten Ahmed Yildirim und Stefan Dopheide flankiert von Henrik Eckseler und Moritz Dennin. Das Zentral-Dreieck aus Sechsern und Zehner bildeten Kapitän Michel Dennin mit Neuzugang Daniel Nottebrock, sowie der nach seiner schweren Knieverletzung wieder genesene Malte Gruner. Die Außenbahnen bemannten Gian-Luca Gentile und Philipp Schlegel, die Angriffsspitze übernahm Timon Finger.
Als Reservisten standen Frank Rott, Florian Helmke, Jan Gruner, Yavuz Alan und Tom Friedrichs zur Verfügung.
Es dauerte einige Zeit, ehe sich der Waldbadexpress neuformiert so fand, dass wirkliche Impulse von ihm ausgingen. Die Gäste staffelten sich tief und suchten das Heil erwartungsgemäß in Anspielen auf den eigenen Stoßstürmer, der in der vergangenen Saison die Lebensversicherung der Nordbielefelder war. Aber die Senner Defensive regelte das nach einem leicht holprigen Start immer souveräner und beinahe bis zum Ende seriös, sodass es kaum Torgelegenheiten für die Gäste aus Altenhagen zu verzeichnen gab.
Die Senner taten sich insgesamt im Spiel nach vorne schwerer als zuletzt, allerdings scheint Malte Gruner langsam wieder in Form zu kommen, denn jener ist es auch, der von Nottebrock in Szene gesetzt nach einer guten Viertelstunde "ab durch die Mitte" ist und mit einem humorlosen Abschluss aus 16 Metern das erste Tor der Saison 18/19 zur verdienten Senner Führung erzielt. Das Senner Team macht das über weite Strecken vor allem im Spiel gegen den Ball recht ordentlich, aber nach vorne wollte sich der "rechte Drive" nicht so recht einstellen. Es fehlte oft die Präzision im letzten oder vorletzten Pass, wobei man in den Zweikämpfen sehr präsent war und vor allem Kapitän Michel Dennin über viele Laufwege Akzente und Impulse setzte. Erst als der schnelle Philipp Schlegel über außen in Szene gesetzt wird und aus spitzer werdenden Winkel das Leder per "Pieke" am herauseilenden Keeper vorbeispitzelt, dürfen sich die Senner Jungs über das zweite Tor der Saison freuen.
Leider sollte es das über weite Strecken der Partie gewesen sein, so richtig rund lief der Waldbadexpress dann doch noch nicht, aber man konnte dennoch eine wesentliche Entwicklung zur vergangenen Saison ausmachen: Denn das Team von Mike Wahsner und Christian Lyko präsentierte sich abgesehen von dem späten Gegentreffer in Folge eines Torwartfehlers nach einem Standard, als stabil. Der spät eingewechselte Tom Friedrichs legte zuguter Letzt dem ebenfalls eingewechselten Florian Helmke von Rechtsaußen auf, sodass zum Abschluss der hochverdiente 3:1 Erfolg des Senner Ensembles stand.
Der Waldbadexpress hat noch deutlich Nachholbedarf, das ist klar ersichtlich. Es bleibt nun zu hoffen, dass das bereits wieder bis zum Anschlag gefüllte Lazarett sich allmählich lichtet und die ambitionierte junge Truppe aus dem Bielefelder Süden ihren Weg geht. Das weite Rund des Waldbades war zum Auftakt gut gefüllt, ich denke der Zuspruch und die Unterstützung sind weiterhin gegeben, jetzt heißt es sich zu mühen, die Reihen zu schließen und mit Engagement und Willen in die kommenden Partien zu gehen. Das kommende Lokalderby gegen Brackwede wirft seine Schatten bereits voraus, hier gilt es nicht nur spielerisch sondern vor allem auch läuferisch und kämpferisch zu überzeugen. Hier gewinnt, wer richtig "heiß" ist...