Wie gewonnen, so zerronnen - Nach 2:3 gegen Heepen ist mal wieder alles offen

(sm) Nach einer blamablen ersten und einer "Torchancen-Vergebe-Gala" in der zweiten Halbzeit, hat der TuS 08 mit 2:3 verloren und seine reizvolle Ausgangsposition wieder preisgegeben. Nun darf man sich vorläufig wieder hinten anstellen.

Während die Rasenplätze in der Umgebung in top Frühjahrsform erstrahlten, blieb die Senner Wiese am Waldbad ungeschoren. Als Entschuldigung für die desolaten ersten Fünfundvierzig des Waldbadexpresses taugte das aber trotzdem nicht.
Während die Rasenplätze in der Umgebung in top Frühjahrsform erstrahlten, blieb die Senner Wiese am Waldbad ungeschoren. Als Entschuldigung für die desolaten ersten Fünfundvierzig des Waldbadexpresses taugte das aber trotzdem nicht.

Unumwunden muss ich zugeben, dass die bittere Enttäuschung nach der zweiten Niederlage im fünften Spiel des Jahres 2018 bei einem Unentschieden und zwei Siegen, bei mir so tief sitzt, dass ich mich hier und heute wohl nicht sehr lange mit einem Spielbericht aufhalten werde. Grundsätzlich ist es zwar überhaupt nicht mein Stil, gute Leistungen himmelhochjauchzend zu loben und schlechte unter den Tisch fallen zu lassen, aber nach der emotionalen Achterbahnfahrt der letzten vier Wochen und unter Rücksichtnahme auf mein heimisches Mobiliar ist es wohl das Beste. Selbst nach einer höchst unruhigen Nacht ist mein Ärger, vor allem über das "WIE" dieser blinden Niederlage, kein Bisschen verraucht. Niederlagen sind kein Problem und gehören zum Fußball dazu wie Majo auf die Fritten, aber wenn Einstellung, Wille und Bereitschaft bei großer Klappe und "Hacke, Spitze eins, zwei drei" im Training nicht passen, dann kann ich damit nicht umgehen. Konnte ich noch nie und werde ich auch nie. So viel zu den Umständen der Niederlage: Es war abseh- wenn nicht sogar vorhersehbar, was in der vergangenen Partie passiert ist. Manchmal ist es eben, wie mit dem Kleinkind und der heißen Herdplatte: "Heeeeiß - nicht anfassen, heeeeiß - nicht anfassen!" Und doch packt das Kind zu und verbrennt sich die Finger.

 

Heepen bestrafte jeden Fehler der Senner im Stile einer Spitzenmannschaft, ackerte eifrig, schien auch physisch sowie läuferisch überlegen und verdiente sich die drei Punkte am Waldbad redlich. Senne insbesondere im ersten Durchgang, saft-, kraft- und ideenlos, als hätte man eine schwere Nacht hinter sich. Dennoch ergaben sich Gelegenheiten, die man wie zuletzt im großen Stile ausließ, der letzte Wille und die Konzentration vor dem Tor war nicht erkennbar. Der Tabellenachte nutzte Mitte des ersten Durchganges zunächst einen schweren Schnitzer von Kapitän Michel Dennin zur 0:1-Führung, ehe der auf der rechten Verteidigerposition eingesetzte Furkan Yilmaz eine Vorhergabe nicht unterbinden konnte und die Innenverteidigung beim Bilderbuch-Kopfballtor der Heeper zum 0:2 einmal mehr zuschaute.

 

Im zweiten Durchgang mühte man sich nun auch deutlich sichtbar um mehr Aktionen, allerdings ließ man bis zehn Minuten vor Ende klarste Chancen zum Teil mit viel Eigensinn liegen, während Heepen bei zwei Kontern eine noch deutlichere Führung vergab. Nach einem weiteren Missverständnis zwischen Senner Torwart und Abwehrspieler ist ein Heeper Angreifer der Nutznießer zum entscheidenden 3:0. Zwar können Malte Gruner und Philipp Schlegel nach zwei weiteren Aluminiumtreffern noch auf 2:3 verkürzen, aber Senne vergibt dann sogar noch einen Rückpassfreistoss aus gut elf Metern kläglich, sodass auch die zwei (zu) späten Tore am Ende nicht mehr für irgendetwas Zählbares ausreichten.

 

Manchmal und gerade in Anbetracht der kommenden Partien, ist es vielleicht besser über Einzelheiten zu schweigen. Das tue ich hiermit. Auch ein Appell kann ausbleiben, denn wer jetzt noch nicht verstanden hat, was die Stunde schlägt, dem ist ohnehin nicht zu helfen.

 

Liebes Senner Publikum,

die Mannschaft braucht Euch jetzt wohl mehr denn je! Ihr wart auch heute gegen Heepen zahlreich vertreten und habt das Team unterstützt. Bitte seid so gut und loyal und behaltet das auch in den kommenden Partien bei, schon am Mittwoch, den 11.04. geht es um 18:30 Uhr am Ummelner Trüggelbach weiter.

 

 

 

Man of the Match: Marcel Landgraf