3:0 gegen Jöllenbecker Reserve - Waldbadexpress startet mit nie gefährdetem Auftaktsieg in die Saison!

(sm) Mit einem dominanten Auftritt, gespickt mit lauter ordentlichen, guten und sehr guten Einzelleistungen hat der Waldbadexpress sein erstes Pflichtspiel der Saison 2017/18 gewonnen.

Nach 90 Minuten stand es 3:0, wobei der eine oder andere Senner Treffer mehr ebenso hätte fallen können, wie auch ein Anschlusstor der Gäste. 

Mit seinen 25 Jahren der "Silberrücken" des Senner Teams - Florian Helmke schonte sich nicht und ackerte 90 Minuten für seine Mannschaft
Mit seinen 25 Jahren der "Silberrücken" des Senner Teams - Florian Helmke schonte sich nicht und ackerte 90 Minuten für seine Mannschaft

Gut zehn Jahre lang war es Brauch, eine vorsaisonale Wasserstandsmeldung von den Blauen hier zu veröffentlichen. Ich habe inzwischen etwas Abstand davon genommen, weil die Unwägbarkeiten im unteren Amateurfußball in den vergangenen Jahren sukzessive zugenommen haben und verbindliche Aussagen zusehends erschweren. Das ist nicht nur zwischen Westfalen- und Landesliga so… Glücklicherweise darf ich aus Senner Sicht behaupten, dass beinahe alle Absprachen, die im Vorlauf der nun begonnenen Saison „per Handschlag“ besiegelt wurden, auch Einhaltung fanden. Das ist schön und lässt mir ein wenig Glaube an persönliche Verbindlichkeit.

Der Waldbadexpress, der ins vierte Jahr mit dem Duo Mike Wahsner und Christian Lyko geht, steht wohl vor seiner bisher schwierigsten Saison, dem Jahr 2 im Bielefelder Kreisligaoberhaus.

 

Zwar ist die Medienberichterstattung zu den A-Ligisten erst einige Wochen alt, aber erst jetzt kristallisieren sich die eigentlichen Veränderungen wirklich heraus. So stehen dem Waldbadexpress mit den drei inzwischen manifestierten Abgängen von T. & T. Neundorf sowie Jan Gruner zahlreiche Neuzugänge gegenüber, deren Integration aber noch nicht als vollständig abgeschlossen bzw. überhaupt erst begonnen angesehen werden darf. Verletzungs- und urlaubsbedingt wird sich daher in den nächsten Wochen wohl noch so einiges tun, am Senner Waldbad.

Manch ein Name scheint dabei nach der ersten etwas anstrengenderen Trainingseinheit inzwischen schon wieder Schall und Rauch zu sein, während sich einige andere Newbies hingegen erfolgreich in die Aufmerksamkeit der sportlich verantwortlichen gespielt haben. Maik Wahsner erwartet nach den gemeinsamen emotionalen und eindrücklichen Erlebnissen im vergangenen Saisonendspurt einschließlich der Relegation vor allem noch mehr teaminterne Geschlossenheit, wobei u.a. die personellen Veränderungen positive Impulse geben sollen. Dabei heißt es vor allem für die mehr und mehr zu Führungsspielern gereiften -nach wie vor sehr jungen- Akteure, die herausgehobenen Rollen anzunehmen und vor allem den gerade frisch aus der A-Jugend hinzugekommenen Spielern mit helfender Hand und Vorbild voranzugehen.

Da man in der beschaulichen Senne zwar weiß, wozu man in der Lage ist, aber auf der anderen Seite unreflektierte Saisonzielsetzungen meidet, wird man einfach erstmal schauen, wie sich der Saisonstart anlässt und beobachten, ob der Waldbadexpress bereit ist, einmal mehr mit höchstem Tempo durch die Saison zu gehen.

 

Die "Gruner Brothers 2.0" unter sich - da wird das Senner Publikum wohl noch einiges erleben. Wir freuen uns drauf!
Die "Gruner Brothers 2.0" unter sich - da wird das Senner Publikum wohl noch einiges erleben. Wir freuen uns drauf!

Ganz in diesem Sinne darf man den Saisonauftakt des taktisch und spielerisch runderneuerten Waldbadexpress auch interpretieren. Mike Wahsner und Christian Lyko mussten aufgrund der anhaltenden Urlaubsphase, wie so viele Teams im gesamten Fußballkreis, ein wenig von ihrer grundsätzlich geplanten Grundstruktur abweichen. Insbesondere der Ausfall des „kreativen Denkers und Lenkers“ Michel Dennin, im zentralen Mittelfeld, musste kompensiert werden, was durch die Einbeziehung des erst spät in die Saisonvorbereitung eingestiegenen Allround-Talents Florian Helmke aber hervorragend gelang. Wahsner vollzog hier erfolgreich zugleich eine etwas offensivere Ausrichtung seines Teams, da Helmke mit dem sehr stark aufspielenden Malte Gruner eine Doppelzehn bildete, während Youngster und Ex-Junior Ole Gruner einen guten Auftritt als Sechser absolvierte. Hinzu gesellten sich starke Auftritte vom „Line-Runner“ Matthes Schwabedissen und „Powerpack“, Simon Czernia, auf den Außen, die einmal mehr die gegnerischen Flanken stark überliefen. Das Senner Offensivspektakel wurde durch den ebenfalls gut aufgelegten Timon Finger, als einzige Sturmspitze, komplettiert, der sich als unangenehmer Strafraum- und geschickter Mitspieler mit dem frühen Führungstor selber belohnte.

Ein kleines Sonderlob für eine starke Vorbereitung erhielt indes Torwart-Neuzugang Florian Krogmann, der seinen Pflichtspieleinstand im Senner Trikot mit 0 Gegentoren vergoldete und Garant für eine gute Defensivleistung war.

Vor Krogmann bildeten „Center“ Malte Hawerkamp, Stefan Dopheide sowie Luka Marquardt und Moritz „Big Mow“ Dennin die Viererkette, die ein äußerst solides Programm abspulte.

Die einführenden Worte der Motivationsansprache von Coach Mike Wahsner schienen ihre Wirkung nicht verfehlt zu haben. Der Waldbadexpress ging hochkonzentriert und auch passend griffig in das Duell mit dem Aufstiegspartner der vorletzten Spielzeit. Die Gäste wussten gar nicht wie ihnen geschah, da hatte Timon Finger bereits seinen Torriecher bewiesen und einen von Luka Marquardt mustergültig von links vorhergebrachten Flachpass, staubtrocken in die Maschen geschleust.

 

Dem vergleichenden Betrachter des gesamten Senner Spiels fiel von Anfang an ins Auge, dass die personellen Änderungen im Senner Team vor allem dazu führten, dass die allzu leicht berechenbaren Automatismen der vergangenen Spielzeit einer wesentlich flexibleren Spielanlage gewichen sind. So waren beide Außen, Schwabedissen als auch der die neue Rolle gut annehmende Simon Czernia permanent anspielbar und mit ihrer hohen Geschwindigkeit kaum zu halten. Bereits wenige Minuten nach der Führung hat der gut mitgelaufene Simon Czernia auf Links die 1000%ige Chance zum 2:0, trifft aber die sauber von Malte Gruner vorhergelegte Kugel nicht und es bleibt bei der knappen Führung. Beinahe ausnahmslos zeigten die Senner Aktiven ansprechende Leistungen, wirkten mental auf der Höhe und zugleich griffig im Zweikampf. Insbesondere Moritz Dennin fand mit einer soliden Leistung eine gute Antwort auf die durchwachsene Vorbereitung und zeigte endlich wieder auch im Spielaufbau die gewohnte Sicherheit. Bemerkenswert daneben auch die Leistung von Sportstudent Luka Marquardt, der die von Coach Wahsner immer wieder betonte Philosophie der „Pärchen Bildung“ mit Simon Czernia stark umsetzte und die Vorbereitung zum 1:0 leistete.

Bis zur 15. Spielminute waren die Senner drückend überlegen und hätten auch noch einige Male mehr treffen können, ehe die Gäste leidlich besser ins Spiel fanden und ihr Glück mit langen Bällen auf ihre flinke Sturmspitze versuchten. Dabei sah die Senner Innenverteidigung zwei Mal nicht ganz sattelfest aus, als eben diese langen Bälle durchrutschten, aber am Ende hielt Florian Krogmann die „Null“ fest.

 

Wie es sich der Trainer wünscht: Gruner führt schnell aus, Simon Czernia gibt vorher, "Henne" Eckseler hält nur noch den Fuß hin - 2:0 Senne
Wie es sich der Trainer wünscht: Gruner führt schnell aus, Simon Czernia gibt vorher, "Henne" Eckseler hält nur noch den Fuß hin - 2:0 Senne

Zur Pause brachte Mike Wahsner Henrik Eckseler für den angeschlagenen Stefan Dopheide, der sich im letzten Test wohl eine leichte Verletzung zugezogen hatte, Eckseler fand sofort in den Reigen seines Teams und überzeugte mit einer guten Vorstellung, die er nach 12 Minuten auf dem Feld selber veredeln konnte.

 

Musste man in der vergangenen Saison so häufig die fehlende Cleverness beim Waldbadensemble kritisieren, so zeigten die Senner bei einer Standardsituation um die 62. Minute herum, dass man sich diesbezüglich weiterentwickelt hat und unausrechenbarer geworden ist. In 25 Metern Tordistanz erhalten die Senner, nach Foulspiel -am gleich vier Gegenspieler herausfordernden Malte Gruner-, einen Freistoß, den die Südbielefelder geschickt ausführen und Simon Czernia plötzlich mit Ball am Fuß aus scharfem Winkel in Richtung Jürmker Tor stürmt. Der Keeper muss das eins-gegen-eins suchen, Czernia behält den Überblick und bedient den einlaufenden „Henne“ Eckseler, sodass dieser als Verteidiger zu seinem ersten Joker-Tor kommt.

Alle drei Senner Zentrumsspieler verdienten sich ein Sonderlob, agierten sie stets überlegt und machten regelmäßig in der entscheidenden Phase das Spiel breit, als sie auch mitunter rustikal einstiegen, wenn die Gäste versuchten den Weg „ab durch die Mitte“ einzuschlagen. „Forward-Fighter“ Florian Helmke, der sich nach seiner schweren Verletzung im Relegationsrückspiel in Espeln, erst spät der Vorbereitung seines Teams anschloss, ackerte wie eh und je und war durch seine ständige Anspielbarkeit und Dynamik ein permanenter Unruheherd in der Senner Offensive. Ebenso konnte die offenbar urlaubsbedingt überschaubare Kulisse am Senner Waldbad die Geburt eines neuen Duos miterleben, das bereits jetzt viel Spaß verspricht!

 

Meine Damen und Herren, die Fußballabteilung des TuS 08 Senne I präsentiert:

„Die Gruner-Brothers 2.0“!!

 

Nach dem studienbedingten Wechsel von Jan Gruner zum Münsteraner Club Aalsee, rückte mit Ole Gruner der jüngste Gruner Bruder in das Senner Seniorenaufgebot nach und konnte während der Vorbereitung bereits durch beherztes und engagiertes Auftreten auf sich aufmerksam machen. Jetzt muss der Youngster lernen und Erfahrung sammeln, ich bin sicher, dass alle rund ums Waldbad dabei gerne unterstützen werden.

Die Gruner-Brüder überzeugten in der Triangel mit Florian Helmke, wobei insbesondere der reichlich „getretene“ Malte Gruner seine Klasse unter Beweis stellte und massierte Kräfte des Gegners auf sich zog, wodurch Freiräume entstanden. Dadurch konnte sich unter anderem der bereits beim 1:0 assistierende Luka Marquardt nach vorne mogeln und nach einem Eckstoß den Ball mit Hilfe des Gegners unter die Latte zimmern. Mit dem 3:0 kurz nach dem 2:0 war die Messe in der Senner bpi-Arena bereits gelesen und die mutmaßlich ebenfalls kaum vollständigen Gäste waren um Schadensbegrenzung bemüht, wenngleich einige Entlastungsangriffe über lange Bälle durchaus gelangen.

Mike Wahsner ermöglichte noch Philipp Schlegel und Sebastian Paschkowski Einsatzzeiten, wobei insbesondere Philip Schlegel, der durch viele Verletzungen eine verkorkste Vorsaison erlebte, durch Schnelligkeit, Durchsetzungsvermögen und Torgefährlichkeit auf sich aufmerksam machte.

Am Ende gelang es dem Senner Team nicht mehr noch weitere Treffer zu erzielen, jetzt gilt es aber insbesondere keine falschen Schlüsse aus der Auftaktpartie zu ziehen.

Nach vier sieglosen Auftakten in den vergangenen Jahren konnte der Waldbadexpress endlich mal wieder einen Dreier im Spiel Nr. 1 verbuchen. Der war mehr als hochverdient, darf aber keineswegs zu hoch eingeordnet werden. Wie die Senner, dürften auch die Gäste den einen oder anderen Urlauber zu ersetzen gehabt haben. Senne kann ab sofort wieder auf seinen Kreativling Michel Dennin zurückgreifen, der aus der Sonne zurück ist, während drei weitere, mit Spannung erwartete Newcomer, noch an Verletzungen laborieren oder zurückerwartet werden. Für das Trainerensemble dürften die kommenden Wochen, vorbehaltlich Verletzungen oder Sperenzchen, keine leichten werden, da sich zahlreiche Kicker aufdrängen.

 

Am kommenden Donnerstag testet der Waldbadexpress um 19:30 Uhr auf dem WBK gegen Bezirksligaaufsteiger SuK Canlar, um den Eingang in die dann folgende Englische Woche zu finden. Am nächsten Sonntag heißt es, gegen die nach der 0:5-Klatsche auf Rehabilitation sinnenden und sicher energisch fightenden Versmolder, zu treffen, ehe es am darauffolgenden Dienstag im Pokal zum starken B-Ligisten Oesterweg geht, der ebenfalls gut in die Saison gekommen ist.

 

In eigener Sache möchte ich hier im Namen der Mannschaft und der Fußballabteilung dem Betreuer der 1. Mannschaft, Roland Landgraf, allerbeste Genesung wünschen. Unsere Gedanken waren in den letzten Tagen bei Dir und Deiner Familie, erhol‘ Dich gut und bleib uns gewogen, Du fehlst!  

 

Man of the Match: Luka Marquardt